Das war der erste Basler Medientag

Die Idee ist simpel und bestechend: Warum nicht mal die Basler Medienszene und ihr zugewandte Orte gemeinsam darüber diskutieren lassen, wo der Schuh drückt? Und dennoch musste es 2024 werden, bis man sich in diesem Rahmen zusammenfand. Am 5. März war es so weit. Rund 140 Personen machten sich an diesem Dienstagnachmittag auf den Weg ins KHaus der Kaserne Basel. Aus den Medien nahmen zahlreiche Chefredaktorinnen und Chefredaktoren an der Veranstaltung teil. Ebenso präsent waren viele Vertreterinnen und Vertreter aus der Kultur(bürokratie), Wissenschaft und Stiftungswesen. 

Veranstaltet wurde der Medientag von der Stiftung für Medienvielfalt, der Christoph Merian Stiftung und dem Verein Medienzukunft Basel. Mehrere Medienunternehmen, Stiftungen, Berufsverbände und Gewerkschaften haben den Anlass mitfinanziert. Eingeladen und das Programm zusammengestellt hatte ein fünfköpfiges Organisationskomitee mit Gabi Mächler (Stiftung für Medienvielfalt), Elisabeth Pestalozzi und Matylda Walczak (Christoph Merian Stiftung), Corinna Virchow (Medienzukunft Basel) und Dieter Kohler (Ex-Radio SRF).

Ziel der Veranstaltung war es gemäss dem Einladungstext, eine Plattform zu schaffen, die den Anwesenden die «Möglichkeit gibt, sich mit anderen auszutauschen und gemeinsam nach Antworten und Lösungsansätzen zu suchen». Der Ablauf gliederte sich in fünf Teile: Nach der Begrüssung, einem Input aus der Medienforschung, sowie einer Befindlichkeitsrunde mit Basler Chefredaktorinnen und Chefredaktoren standen sechs Workshops auf dem Programm. Zum Schluss fand ein Austausch im Plenum statt, bei dem die Ergebnisse aus den Workshops diskutiert wurden.
 
Eine zentrale Rolle spielte bei der Einladung – wenig überraschend – das Geld. Und die Frage, woher es kommt; von Stiftungen, vom Staat? Woher kein Geld kommen soll, machte gleich zu Beginn des Medientags Regierungsrat Kaspar Sutter klar. Der SP-Mann erteilte namens der Basler Regierung einer staatlichen Finanzierung eine deutliche Absage und begründete das auch ausführlich. Medienförderung müsse wenn schon auf Bundesebene erfolgen und nicht kantonal. Ein Alleingang Basels «würde wenig Sinn machen», so Sutter. Ausserdem stehe Basel bezüglich Medienvielfalt im Vergleich zu anderen Kantonen gut da. Eine Einschätzung, die auch aus dem Kreis der übrigen anwesenden Personen verschiedentlich zu vernehmen war.

Die Haltung Sutter blieb im Verlauf des Medientags nicht ohne Widerspruch. Auch wenn der Regierungsrat den Geldhahn nicht öffnen will, ist das letzte Wort zu einer kantonalen Medienförderung noch nicht gesprochen. Der Autor und Medienaktivist Guy Krneta kündete die Lancierung einer kantonalen Volksinitiative an. Der von ihm präsidierte Verein Medienzukunft Basel wolle noch in diesem Jahr den Kanton auf den Medienartikel in der Verfassung behaften, der besagt, dass der Staat «die Unabhängigkeit und Vielfalt der Information» unterstütze. «Dafür soll Basel ein paar Millionen Franken investieren», sagte Krneta.

Dass es aber irgendeine Form von Medienförderung braucht, machte die Medienexpertin Stephanie Grubenmann mit ihrem Input am Basler Medientag klar. Sie präsentierte die sogenannte Mercator-Studie, eine «explorative Analyse» mit der sie zusammen mit Konrad Weber 2022 in Gesprächen mit Verantwortlichen von Lokalmedien untersucht hatte, wo der Schuh drückt. Ganz allgemein formuliert, lautet die Diagnose: Ein geschwächter Journalismus trifft auf multiple schwere Krisen. Man müsse jetzt «ins Handeln kommen», sagte Grubenmann. Aber nicht mit der Hoffnung auf den grossen Wurf. Vier Handlungsfelder sieht sie, wo Medienunternehmen aktiv werden können. Etwa mit lokalen Fördermodellen, die es auszuprobieren gälte und die – bei Erfolg, aber auch beim Scheitern – wertvolle Erfahrungen brächten. Punktuelle Infrastrukturförderung geht in eine ähnliche Richtung. Auch hier geht es darum, Finanzierungsformen zu finden für konkrete, unternehmensübergreifende Initiativen, sei es für Technologie, Beratung oder Ausbildung. Erfahrungen über die Profilgrenzen hinweg auszutauschen, dass man voneinander lernen kann, findet Grubenmann auch eine Handlungsoption. Dazu gibt es bereits ein Austauschformat, zu dem der Verband Medien mit Zukunft angestossen hat, wiederum unterstützt durch die Stiftung Mercator Schweiz. Schliesslich braucht es eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit, um den Wert des Journalismus aktiver im Bewusstsein zu verankern.
 

Nicht so ganz zu diesem Befund und dem Bild der grossen Herausforderung wollten danach die Statements von Chefredaktorinnen und Chefredaktoren passen. In Befindlichkeitsrunden schlagen Medienschaffende in der Regel den Jammerton an, schliesslich gibt es auch guten Grund dazu, wie gerade zuvor zu hören war. Nicht so am Basler Medientag: uns geht es gut, uns geht es blendend, wir schreiben eine Erfolgsgeschichte, versuchten sich die anwesenden Chefredaktorinnen und Chefredaktoren, mit der öffentlichen Bekundung ihres Wohlbefindens gegenseitig zu übertrumpfen, so schien es zumindest.

Wer aufmerksam hinhörte, merkte sehr wohl, dass es sich nur um Floskeln handelte. Dies sagte auch Marcel Rohr, Chefredaktor der Basler Zeitung BaZ, und wiederholte es zum Ende der Veranstaltung noch einmal, damit allen klar wird, wie es um die BaZ wirklich steht: «Der Alltag ist knallhart, wir kämpfen um jede Ressource, um jeden Millimeter Inserat.» Ganz so drastisch drückten sich nicht alle aus. Rohrs Pendant beim Konkurrenzblatt BZ Basel, Patrick Marcolli, sagte nur: «Wir überlegen uns jeden Tag, was wir machen und was nicht.» Für Fragen zu den Finanzen müsse man sich an den Verleger wenden. Der war zwar eingeladen, aber nicht gekommen.

Auch Philippe Chappuis, Chefredaktor Telebasel und Basel jetzt, geht es wie seinen Kollegen von BaZ und bz, nämlich «gut». Aber ergänzte gleich: «Wir haben 2.5 Stellen gestrichen.» Was Chappuis meint: Ihnen geht es journalistisch gut. Die Sendungen finden ihr Publikum, Stoff ist genügend vorhanden zum Berichten. Aber die Bedingungen werden anspruchsvoller, um das weiterhin leisten zu können. Gerade bei der Ausbildung von neuen Mitarbeitenden wäre er froh um eine Entlastung. Das beanspruche heute mehr Ressourcen, weil sie die Leute selber ausbildeten und nicht mehr auf erfahrene Berufsleute zählen können.

Eigentlich wenig Gedanken zur Finanzierung sollte sich eigentlich Patrick Künzle vom SRF-Regionaljournal Basel Baselland machen müssen. Doch seit die Halbierung, respektive eine Reduktion der Abgabe für die SRG zur Debatte steht, drehen sich die Diskussionen auch bei Radio und Fernsehen vermehrt ums Geld. So warnte denn Künzle auch vor einem «massiven Kahlschlag», sollten die Sparpläne umgesetzt werden, und auch nur die moderaten.

 
Tom Jenny, Gründer und Geschäftsleiter von Radio X mochte trotz Erneuerung der Konzession und Abgabeanteil bis 2034 nicht in Euphorie ausbrechen. Die Herausforderung für das Community-Radio ist es, Freiwillige zu finden für den Sendebetrieb und mit ihnen ein Programm zu machen. Jenny sagte denn auch, jeder Tag sei ein Kampf. «Was leidet? Die Freude an der Sache.»

Immer noch mit Freude an der Sache ist Alessandra Paone. Sie übernahm vor einem Jahr zusammen mit Geschäftspartner Jan Amsler die OnlineReports.ch. Damit traten sie in die grossen Fussstapfen von Peter Knechtli, der das Newsportal jahrzehntelang betrieben hatte. Paone witzelte: «Uns geht es blendend. Wir konnten die Zahl der Festangestellten verdoppeln – von 1 auf 2.» Aber sie sind natürlich nicht auf Rosen gebettet. «Es reicht knapp, aber wir müssen Abstriche machen», sagte die Journalistin.

Auch bei Bajour wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Trotz Stiftungsfinanzierung. Doch die wird irgendwann enden. «Wir müssen schauen, wie es weiter geht. Jeder Tag ist ein Kampf», sagte auch Ina Bullwinkel, Chefredaktorin der Plattform. Aber grundsätzlich läuft der Laden. «Wir schreiben eine Erfolgsgeschichte und konnten uns etablieren, vor allem mit dem Basel Briefing», so Bullwinkel am Medientag. Mit Blick auf die langfristige Finanzierung wäre sie offen für Medienförderung. Denn es sei «eine Realität, dass Lokaljournalismus kein Geschäftsmodell mehr ist.»

Dass auch die vermeintlich krisenresistente Nische der Lokal- und Regionalzeitungen vor den gleichen Herausforderungen steht wie die ganze Branche, zeigte Stephan Rüdisühli auf. Er ist als CEO des Reinhardt-Verlags unter anderem auch Herausgeber von sechs Quartierzeitungen und Dorfanzeiger in der Region Basel. Ihnen gehe es OK, sagte Rüdisühli. Inserate- und Abo-Umsätze gingen zurück. Dennoch setze er weiterhin stark auf Print. Möglich machen das auch die Gemeinden, die sich Platz in den Zeitungen kaufen für ihre Kommunikation. «Wir sind jetzt schon staatlich mitfinanziert. Ich wäre auch offen für weitere Medienförderung», sagte der Verleger.
 
Verhalten optimistische Signale kamen von Sabine Knosala. Die Redaktionsleiterin der ProZ (ehemals Programmzeitung) liess jüngst Heft und Website auffrischen. Das Ergebnis ist positiv. «Die Auflage des Hefts ist stabil. Das hat auch mit Relaunch zu tun. Online sehen wir seit dem Relaunch eine Zunahme um 20 Prozent», sagte Knosala. Aber die finanzielle Situation bleibe angespannt. Immerhin sei sie wieder auf dem Niveau von vor Corona.

Des einen Schwäche ist des anderen Stärke. So profitiert Gaby Walther, Redaktionsleiterin Wochenblatt Schwarzbubenland-Laufental, vom Rückzug von BaZ und BZ aus ihrer Region. «Die Leute warten auf das Wochenblatt», sagte Walther. Ihre Zeitung kommt gratis in die Haushalte der Region. Aber ob die Leute dafür auch zahlen würden? Da ist sich Walther nicht so sicher. «Es geht uns immer noch gut, wir schreiben schwarze Zahlen. Aber wir wären sicher froh um staatliche Hilfe», so die Journalistin.

Mit einem Kalauer eröffnete Thomas Kramer sein Votum. «Es geht uns genau so gut, wie wir daherkommen: glänzend», sagte der Herausgeber von Hochglanzpublikationen. Kramer ist Verlagsleiter von Birsforum Media, das vier Magazine mit Fokus Lifestyle und Gewerbe herausgibt. Ein Geschäftsmodell, das funktioniert. Die Titel wie Basel aktuell oder BirsMagazin finanzieren sich über Werbung und Publireportagen und fahre damit recht gut. Aber was die gesellschaftliche Relevanz seiner Publikationen angeht, macht sich Kramer keine Illusionen. «Wenn es uns morgen nicht mehr gibt, gehen die Welt und die Demokratie nicht unter», sagte er am Basler Medientag.

Die gebündelten Wortmeldungen vom Leitungspersonal lokaler Medien ergaben ein recht einheitliches Bild: Alle müssen sich nach der Decke strecken. Obwohl mehrere der Chefinnen und Chefs sagten, jeder Tag sei ein Kampf, verkörpern sie weiterhin die Leidenschaft, die es seit jeher braucht, damit guter Journalismus entstehen kann.

Diese grundsätzlich optimistische Haltung entsprach auch dem Geist der Veranstaltung. Das Zusammentreffen der Basler Medienbranche sowie interessierter Personen aus Politik, Verwaltung, Kommunikation, Kultur und Wissenschaft sollte dazu dienen, gemeinsam nach Lösungen für gemeinsame Probleme zu suchen und zusammen Wege in die Zukunft zu finden.

Nach dieser Bestandesaufnahme folgte das Kernstück des Medientags. In sechs Workshops sollten die Anwesenden nach Antworten auf die skizzierten Herausforderungen suchen.
 
Der erste Workshop krankte an einem Mangel, der sich auf fast allen Branchenveranstaltungen zeigt: Man redet über das Publikum, aber nicht mit ihm. In der Runde, die Antworten auf die Frage suchte: «Was wollen die Medien-Nutzer:innen?» befanden sich denn auch auffällig viele Chefredaktoren – und keine 25-Jährige, die nur TikTok kennt aber nicht die BaZ. Daher resultierte als Ergebnis die Idee zu einem Laboratorium mit Unterstützung der Universität Basel. Das sollte ein «gemeinsamer Ort für Entwicklung» sein. In der Diskussionsrunde kristallisierte sich auch heraus, dass es an Medienformaten fehlt, die unterschiedliche Generationen und verschiedene soziale Gruppen gleichermassen betreffen und sie zu verbinden vermögen.

Im zweiten Workshop ging es um geeignete Geschäftsmodelle für den Lokaljournalismus. Schnell stellte sich die Frage: Staat oder Stiftung? Wobei es auch Gegenstimmen gab, die zu bedenken gaben, dass alle ihren Beitrag leisten sollen, nicht nur Staat und Stiftungen. Neben der naheliegenden Idee einer Förderstiftung für Infrastrukturprojekte, könnte mit Stiftungsgeld auch eine gemeinsame Plattform der Basler Medien finanziert werden, wo sich Nutzende ihr individuelles Menu zusammenstellen können. Grundsätzlich war man sich einig, dass jedes Medium verschiedene Einnahmequellen braucht. Mit Blick in die Zukunft heisse das, dass neben Einkünften aus Abo und Werbung «zusätzliche hybride Geldquellen erforderlich» würden.

Dass in der Stiftungsmetropole Basel die Stiftungen eine wichtigere Rolle spielen als anderswo zeigte sich auch an Workshop Nummer drei. Hier ging es samt und sonders um die Rolle, die Stiftungen bei der Finanzierung des Lokaljournalismus spielen könnten. Im Zentrum stand die Idee einer Stiftungskooperation oder eines Fonds als Förderstruktur, die aus verschiedenen Quellen alimentiert würden. Über eine Realisierbarkeit gingen die Meinungen diametral auseinander: Eine solche Überstruktur wird es nie geben, hiess es auf der einen, natürlich ist das möglich, Beispiele in anderen Bereichen zeigen, dass Kooperationen unter Stiftungen funktionieren, hiess es auf der anderen Seite. Auch bei der Frage, wie denn ein Fonds genau finanzieren würde, war man sich nicht einig und präsentierte eine breite Palette an Möglichkeiten. 

Stiftung oder eben Staat? Die zweite Option hatte am Basler Medientag nach dem klaren Votum von Regierungsrat Sutter gegen kantonale Mediensubventionen einen Dämpfer erhalten hat. Dennoch befasste sich Workshop vier mit der Frage, wie ein staatlich (mit)finanziertes Fördermodell für Journalismus aussehen könnte. Anders als im Workshop zur Stiftungsfinanzierung war man sich in dieser Gruppe schnell einig. Mit fünf bis zehn Millionen Franken pro Jahr liesse sich über zehn Jahre hinweg zehn Ausbildungsplätze in Basler Medien finanzieren. 

Ebenso schnell wie in der Arbeitsgruppe zur Rolle des Staats war man sich im Workshop fünf zur Kulturberichterstattung einig. Hier ging man der Frage nach: Mit welchen Modellen kann das breite Angebot der Kulturschaffenden weiterhin öffentliche Resonanz finden? Als mögliche Antwort skizzierten die Teilnehmenden eine Kulturagentur, vergleichbar mit einer Nachrichtenagentur. Ein Pool freier Medienschaffender berichtet über Kulturveranstaltungen und bietet die Beiträge verschiedenen Medien zur Publikation an. Was auf den ersten Blick nach einer einfachen Antwort aussieht, wirft aber weitere Fragen auf. Wer zahlt? Und vor allem: Wer will das? Gerade in einem lokalen Markt, wo sich die Titel mit ihrer Berichterstattung voneinander abgrenzen wollen, dürfte ein und dieselbe Agenturmeldung zu einem lokalen Kulturanlass nicht auf breites Interesse stossen. Und überhaupt: Um welche Beiträge ginge es? Nur Text oder auch Audio und Video? Fragen über Fragen. 

Der beste Journalismus bewirkt nichts, wenn er nicht zu seinem Publikum findet. Das geschieht heute vermehrt via Social Media. Ein sechster Workshop befasste sich deshalb mit der Frage, wie Lokaljournalismus auf Social Media funktioniert. Im Gegensatz zu den anderen Workshops kamen aus dieser Gruppe keine konkreten Vorschläge und Modelle. In einem Punkt herrschte indes Einigkeit, was die Aktivitäten auf Social Media angeht: Entweder man macht es richtig oder man lässt es bleiben. 

In der abschliessenden Plenumsdiskussion zu den Ergebnissen und Anregungen aus den Workshops zeigte sich schnell, dass der Konsens brüchig war bei Themen, wo man sich vordergründig einig zu sein schien. Etwa in der Frage einer Ausbildungsoffensive. Was bringen Investitionen in neues Personal, wenn die Arbeitsbedingungen an sich nicht attraktiv sind, lautete die kritische Gegenfrage. Viele Praktikanten blieben nicht im Beruf, sagte etwa eine Journalistin. 

Angesichts von so viel Uneinigkeit ertönten die Aufrufe zur Einigkeit umso lauter. Man finde nur Lösungen, wenn alle begreifen, dass es so nicht weiter gehen kann, gab etwa Gabi Mächler von der Programmleitung des Medientags zu bedenken. Was auf dem Spiel steht, machte Matthias Zehnder, Chefredaktor des Branchenmagazins Edito, noch einmal deutlich. Mit den bisherigen Modellen steure das Schweizer Mediensystem auf eine Finanzierungslücke zu. «Da läuft die Schweiz in ihrer Kleinräumigkeit in ein Riesenproblem rein», sagte Zehnder. Auch Stiftungen könnten dieses Problem nicht lösen. Dafür brauche es neue Strukturen.

Wie vielfältig die Herausforderungen sind, vor denen die Medien stehen, ob in Basel oder sonst wo, zeigte sich daran, dass ein Thema wie künstliche Intelligenz am Basler Medientag nur am Rande erwähnt wurde, obwohl dessen absehbaren Auswirkungen auf Journalismus und Medien immens sein werden.

Um angemessene Antworten auf diese epochalen Umbrüche in der Medienlandschaft zu finden, reicht ein Nachmittag nicht. Ob ein Grundstein gelegt wurde für weiterführende Diskussionen wird sich dann zeigen, wenn Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Basler Medientags wieder zusammenfinden sollten, um weiter zu diskutieren, wo sie am Dienstag aufgehört hatten. Das wäre auch die Absicht der Organisatoren, dass es weitergeht. Am Ausgang konnten sich Interessierte für Fortsetzungsdiskussionen eintragen. 

Dieser Text stammt von Medienjournalist Nick Lüthi. Eine verkürzte Version erschien erstmals im persoenlich.com